Im Sommer 2018 waren wir für einige Monate in Dänemark unterwegs und haben auf der Insel Møn einen Vierseithof errichtet. Der ein oder andere Besuch in der Hauptstadt Kopenhagen durfte dabei natürlich nicht fehlen.
Einfach mal das Leben genießen. Auf unserer Tour durch Neuseeland legten wir einen kleinen Zwischenstopp am Castlepoint an der neuseeländischen Ostküste ein.
Der Charlie oder Charlottenburger – ein geschnürtes Bündel und unser wichtigstes Utensil, denn er beherbergt unser ganzes Hab und Gut.
Wenn der Lift (die Mitfahrgelegenheit) nicht kommt, muss halt gelaufen werden. Ein eigenes Fahrzeug dürfen wir Tippelbrüder nicht benutzen. Die meisten reisenden Gesellen sind daher per Anhalter unterwegs.
Nach getaner Arbeit darf ein kleines Richtfest natürlich nicht fehlen. Drei Wochen verbrachten wir mit der Errichtung eines 160 m² Terrassendecks in Awaroa, Neuseeland. Ein ruhiges Fleckchen Erde, welches man nur bei Flut mit dem Boot erreichen kann. Auch das Material musste aufwendig per Floß herbeigeschafft werden. Ein ganz besonderes Abenteuer.
Schlafplätze ergeben sich meist spontan – beim Sonnenuntergang entschieden wir uns hier auch gleich für eine Nacht unter freiem Himmel, rollten unsere Schlafsäcke aus und wurden am nächsten Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Sonnenaufgänge in Neuseeland sind etwas ganz besonderes. Man begrüßt als einer der Ersten der Welt den neuen Tag.
Die Kluft wird auf Tippelei in fast allen Lebenssituationen getragen. Schon von Weitem wird man damit als Wandergeselle erkannt. Charakteristisch für die Kluft sind 6 Knöpfe am Jackett, symbolisch für 6 Arbeitstage in der Woche. 3 Knöpfe an jedem Ärmel stehen für 3 Lehrjahre und 3 Wanderjahre und die 8 Knöpfe an der Weste für 8 Stunden Arbeit am Tag.
Auch beim „Virgen de la Candelaria“, einem bunten Volksfest in Puno / Peru, mischten wir uns unters Volk und feierten mit den Einheimischen. Ein freies, ungezwungenes Leben, aber auch mit jeder Menge Regeln von Anfang an. Maximal 30 Jahre alt dürfen Wandergesellen bei Ihrer Abreise sein, außerdem ledig, noch kinderlos und schuldenfrei.
Die Farbe der Kluft spielt auf Tippelei eine unverkennbare Rolle. Hier unsere Reisecombo in Namibia, bestehend aus einem Spengler in blauer (Metallgewerke), einem Zimmerer in schwarzer (Holzgewerke) und einem Maler in brauner, grauer oder beiger Kluft (Mineralgewerke).
Den Heimatort bis auf 50 Kilometer meiden, kaum Kontakt zur Familie und Freunde, kein Handy, kein Auto … – wir geben viel auf, aber gewinnen umso mehr! Wie hier auf dem Waterberg in Namibia.
Bei 30°C im Schatten ein Saunagebäude aus Rundhölzern bauen. Klingt komisch, ist aber so. Denn auch im afrikanischen Winter kann es recht kühl in der namibianischen Hauptstadt Windhoek werden.
Verrückt! Wir sind „Bild des Tages“ in Köln.
Der Tag meiner Heimkehr – nach 1309 Tagen auf der Walz passiere ich das Ortsschild Niederhorbach. Mit im Gepäck sind viele Kameraden, die mich auf den letzten Metern begleitet haben. Ein Tag voller Emotionen.
Mindestens 3 Jahre und 1 Tag sind wir Wandergesellen unterwegs, die Heimkehr eines Kameraden wird daher besonders geehrt. Im Spinnermarsch gehts die letzten Meter Richtung Ortschild, dabei werden im Spinnerkreis gemeinsam erlebte Anekdoten zum Besten gegeben. Danach wird der heimkehrende Geselle von Familie und Freunden feierlich in Empfang genommen.